Reines Chlor würde sich sehr schnell abbauen. Es würde sofort mit Schmutz, Bakterien etc. reagieren. Um das zu verhindern, wird dem Chlor Cyanursäure als Stabilisator beigegeben. Es schützt das Chlor gegen schnellen Verfall durch UV-Strahlen und gegen zu schnelle Reaktionen mit Bakterien und Verschmutzungen.
Dieses Chlor mit Cyanursäure nennt man auch stabilisiertes Chlor oder organisches Chlor. Es wird vornehmlich verwendet um eine gleichmäßige Chlorierung des Wassers zu erreichen.
Bei der Benutzung von organischem Chlor tritt jedoch der Effekt der Überstabilisierung auf. Bei ständiger Benutzung von organischem Chlor baut sich das Chlor permanent ab, der Cyanursäureanteil baut sich aber nicht ab und steigt im Wasser. Dadurch wird das freie Chlor blockiert und kann nicht mehr wirken. Das Wasser kann sich grünlich verfärben und "umkippen".
Bei höheren Konzentrationen der Cyanursäure im Whirlpoolwasser (ab etwa 40 ppm oder mg/l) muss die Dosierung von chlorbasierten Desinfektionsmitteln erhöht werden, um eine gleichbleibende Keimtötung zu erzielen.
Bei einem Cyanursäuregehalt von
30 ppm(=mg/l) sind nur noch ~45%
50 ppm(=mg/l) sind nur noch ~33%
70 ppm(=mg/l) sind nur noch ~28%
100 ppm(=mg/l) sind nur noch ~12%
130 ppm(=mg/l) sind nur noch ~10% des Chlors als freies Chlor für die Desinfektion verfügbar.
Durch diesen Effekt des Cyanursäure-Überschusses kann es passieren dass man immer mehr Chlor in das Wasser gibt aber es wirkt nicht mehr.
Cyanursäure kann man nur durch einen Teilwassertausch entfernen. Das verringert auf natürliche Weise den Cyanursäureanteil im Wasser.
Es ist daher immer wichtig zu wissen, wieviel Cyanursäre sich im Wasser befindet.